Was erwartet mich bei meinem 1. Rennen
Vor meinem 1. Rennen habe ich absolut nicht gewusst, was auf mich zukommt. Nachdem ich endlich den Schritt zu meinem 1. Wettkampf gewagt hatte, ließ es mich nicht mehr los. Ich möchte mit dieser Seite einen kleinen Einblick geben in das, was auf Euch zukommt bzw. was Ihr benötigt wenn Ihr Rennen fahren wollt.
Ich bin bis her nur ein paar Rennengefahren aber hier sind meine Erfahrungen aufgelistet. Wenn jemand mehr weiß oder anderer Meinung ist .... nur schreiben
Nennung: Bei Enduro Rennen muß man normalerweise bis mind. 2 Wochen vor dem Wettkampf eine Nennung abgeben. Die Nennunterlagen bekommt man normalerweise von dem Veranstalter zugeschickt/ -faxt. Die Adressen der Veranstalter Entnimmt man den Ausschreibungen (sollten auch auf meiner Page zu finden sein). In der Nennung ist normalerweise anzugeben, welches Moped man fährt, in welcher Klasse man starten will (abhängig vom Moped) und ein Haftungsverzicht.
Papierabnahme: Normalerweise sind Fahrzeugschein (im Original), Führerschein und die Nennungsbestätigung vorzulegen.
Motorradabnahme: Es werden normalerweise geprüft: Lampe, Bremslicht, Lautstärke, Bremsen, Rad- Schwingenlager, Original Nummernschild, Helm. Bei jeder Rennserie werden allerdings andere Sachen geprüft. Bei der IGE z.B. ist es meist schon genug, wenn man eine Lampenmaske montiert hat und das Moped leise ist, da die Veranstaltung zu 100% auf abgesperrtem Gelände stattfindet. Beim RallyCup z.B. Muß die Elektrik verkabelt sein, es müssen Blinker vorne vorhanden sein und je nach Genehmigungslage sogar die große Nummerntafel montiert sein, da es z.T. über öffentliche Straßen geht. Wie das Moped genau aufgerüstet sein muß, erfährt man durch einen kurzen Anruf beim Veranstalter oder kann es in dem Regelwerk nachlesen.
IGE: Die IGE Rennserie wurde eigentlich für Einsteiger entworfen. Man benötigt keine Rennlizenz und die Anforderungen an die Maschine werden nicht allzu hoch gesteckt. Gefahren wird 3h auf einem abgesperrten Rundkurs. Wer am Ende die meisten Runden hat ist Sieger. Genaueres findet Ihr auf der IGE Homepage.
RallyeCup: Beim Rallye Cup werden wie bei der DM Sonderprüfungen und Verbindungsetappen gefahren. Nach einer morgendlichen Einführungsrunde durch alle Sonderprüfungen und Verbindungsetappen, werden ab dem 2. Durchgang die Sonderprüfungen gezeitet. Die Verbindungsetappen muß man in einer Sollzeit durchfahren (normalerweise reichlich zeit - sind ja keine Profis). Ist man zu früh bei der nächsten Sonderprüfung wartet man bis man an der Reihe ist. Sieger ist, wer die beste Zeit in den Sonderprüfungen gefahren ist (Abzüglich Strafen für nichteinhalten der Sollzeiten). Genaueres findet Ihr auf der Enduro-Rallye-Cup Homepage.
Fahrerlagerstimmung: Bei jedem Rennen auf dem ich bis her war hatte ich sofort einen guten Anschluß (bin alleine hingefahren). Nach spätestens 5min kam immer das 1. spontane Gespräch zu stande. Beim letzten mal war ich z.B. spontan bei einer Grillparty eingeladen (Danke Michael+ Melanie). Bei meinem 1. Mal bekam ich bis her immer die Angst vor dem Rennen genommen. Ich bekam immer Antworten auf meine Fragen und nützliche Tips (z.B. Beim Rallye Cup ist es ein Problem die Runden in der Sonderprüfung zu zählen. Also ein paar Kabelbinder an den Lenker gemacht und die langen enden nach oben stehen lassen. Nach jeder Runde einen nach unten klappen. Sind keine mehr oben ist es Zeit die Sonderprüfung zu verlassen um nicht eine Runde zu viel zu fahren).
Konkurenzdenken: Die meisten Fahrer sind da wegen dem Spaß an der Freude. Natürlich will jeder an seine Grenzen kommen und schauen wie schnell man fahren kann. Aber da die Grenzen da sehr individuelle gestaltet sind, ist da meist jeder auf der Jagd nach seiner eigenen Grenze.
Verhalten beim Rennen, besonders Anfänger: Man sollte einfach sein Rennen fahren. Wenn ein schnellerer von hinten auftaucht wird er Dich entweder eh gleich überholen oder durch rufen auf sich aufmerksam machen. ABER BITTE NICHT PLÖTZLICH ZUR SEITE FAHREN UM DEN SCHNELLEREN VORBEI ZU LASSEN. Denn möglicherweise will der überholende gerade in diesem Moment dort vorbei und schießt Dich ab. Am besten fährst Du so lange weiter bis die Strecke breit genug für 2 wird und gibst dann einfach nach der letzten Kurve nicht gleich Vollgas und bleibst dabei auf deiner Spur. Wenn du willst kannst Du es dem nachfahrenden noch vorher ankündigen daß Du vom Gas gehen wirst, indem Du kurz einen Fuß vom Raster wegstreckst. Somit kann der nachfolgende einfach an dir vorbeiziehen. Bitte lass aber den schnelleren vorbei. Ich habe es nämlich auch schon wüste Überholmanöver erlebt, wo jemand recht langsam fährt, dann aber aus den Ecken voll beschleunigt, daß man auf den geraden nicht vorbeiziehen kann. Somit bleibt für den Überholvorgang nur noch eine Kurve übrig,....
Zum Thema MotoX kann ich leider nichts schreiben, da ich noch kein MX Rennen gefahren bin. Der Webmaster des 1. Wolfsburger MX- Clubs hat mir aber einen tollen Bericht über das MX fahren geschrieben, den ich unverändert hier abgedruckt habe. -Vielen Dank Torsten
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Ich fahre seit meinem 16. Lebensalter Motocross, mit 4 Jahren Unterbrechung,
und habe bestimmt so an die 150 Rennen regional aber auch ein paar in Holland bestritten
(3 Strandrennen und ein kleines Hallencross).
Hier meine Erfahrungen:
Papierabnahme: Bei Motocrossrennen ohne Lizens gibt es nur die üblichen
Formalitäten wie Haftverzichtserklärung und Tagesnennung (Hier wird eine Startnummer
für das Motorrad zugewiesen und das Nenngeld bezahlt, von 20,- - 30,- DM).
Motorradabnahme: Das Motorrad wird kurz auf Funktion der Bremsen,
Radlager und Lenkung oder sonstige Auffälligkeiten untersucht, z.B. ob die Fußrasten
auch wieder
zurückklappen wenn sie eingeklappt werden, das ist schon ein wichtiger Punkt. Stell dir
vor du springst über einen Table, hast keinen Kontakt mit den Rasten und willst auf
diesen dann wieder stehen, wenn dann eine eingklappt ist (durch Bodenkontakt oder
Feindberührung oder wie auch immer) wird das fatal enden :-(
Fahrerlagerstimmung: Die Stimmung ist in der Regel super (es gibt natürlich immer irgendwelche Querköpfe), die meisten Fahrer kennen sich ja eh irgendwoher oder haben sich schon mal gesehen. Es spielt aber auch keine Rolle ob jemand neu dazugekommen ist, fragt der Neue jemanden um Hilfe (Bei funktioniert was nicht, hast du eventuell einen 19er Schlüssel für mich, kannst du dir mal meinen Motor anhören da stimmt was nicht, kann ich einen Tip für Luftfilterpfege bekommen oder was auch immer) wird er sie sicher bekommen.
Konkurenzdenken: Es gibt natürlich den ein oder anderen der lieber ohne den einen anderen ins Rennen gehen würde (weil dieser vielleicht schneller ist als er), aber sonst steht der Spaß am Kräftemessen im Vordergrund, speziell bei den regionalen Rennen wie Stoppelcross und 3-Stundencross, bei Vereinsrennen gibt es da doch manchmal Ausnahmen: Die lokalen Helden wollen natürlich gewinnen. Anfänger sind keine Konkurenten, also werden diese auch nicht mit Konkurenzdenken konfrontiert, sie werden eher übersehen, was nicht heißt das sie auf der Strecke überfahren werden, keiner stürzt gerne.
Verhalten beim Rennen, besonders Anfänger: Anfänger machen sehr
oft den Fehler, wenn sie merken das sie überholt werden, zur Seite zu fahren oder nach
links oder rechts ausweichen um den Hintermann vorbei zu lassen, das ist der größte
Fehler den er machen kann!!
Genau in diesem Augenblick fährt der Hintermann in den ausweichenden rein! Der schnelle
Fahrer verläßt sich drauf das der zu überholende seine Spur hält und wenn dieser
plötzlich Angst bekommt und zur Seite ausweicht um Platz zu machen ist die
Wahrscheinlichkeit 1:2 das es zum Crash kommt.
Also hier mein Rat an alle Anfänger: Immer die Spur halten, der schnelle Fahrer sucht
sich schon seine Spur, noch was: Nicht anfangen zu Blocken, dh. den Hintermann in den
engen Passagen das Überholen unmöglich zu machen. Dann läuft man Gefahr vom Motorrad
gefahren zu werden, ein kleiner stoß vom Hintermann in das Hinterrad des Vorrausfahrenden
reicht schon und schon ist die Kontrolle weg, das endet meistens mit einem Sturz. Das
bezieht sich natürlich nur auf längeres Blockieren, denn wenn der schnelle Fahrer
aufgehalten wird kommen seine Kunkurenten näher an ihn ran (Verständlich, wenn man
selbst fährt).
Fazit: Einfach mal ein kleines lokales Rennen mitmachen, man fühlt sich danach
super und ist stolz auf sich und sein Moped (Irgendwie werden die Urinstinkte angeregt,
ein Rennen zu fahren ist eben doch ein bisschen Überlebenskampf). Egal welchen Platz man
macht, an erster Stelle steht der Spaß!
Sicherheit: Jeder Fahrer sollte körperlich fit sein, ansonsten ist
das Verletzungsrisiko hoch, auch sollte jeder Anfänger sich die richtige und
vollständige Schutzausrüstung anschaffen ( Stiefel, Protektor, Helm, Brille, Handschuhe,
Hose).
Ein weiterer Fehler von Anfängern ist, sich einfach zu überschätzen. Ich habe
durchtrainierte Großmaulhelden erlebt (Bodybilder), die nach einer bis zwei Runden vom
Bock gefallen sind, weil sie einfach keine Luft mehr hatten. - Ich habe nichts gegen
Bodybilder, ich gehe selbst regelmäßig in ein Studio, aber wenn man versucht vor anderen
zu zeigen was für ein Kerl man ist, das geht schief und wie!
Der Anfänger sollte sein eigenes Rennen fahren, nicht für andere. Auch sollte er sich
nicht von dem Können anderer provozieren lassen, diese machen das schon ein paar Jahre
und können Sprunghügel, Waschbrett, Bodenwellen usw. richtig einschätzen. Das muß man
erst lernen.
Gruß
Torsten