BvZ Lehrgang 2000
Aufgrund mehrfacher Nachfrage will ich eine kurze Zusammenfassung meines Besuchs bei einem Enduro-MX Lehrgang bei der Bert von Zitzewitz vom 18.-21.April.2000 schreiben.
Anfahrt:
Als erstes war ich froh, daß ich 2 Tage vor der Abfahrt mein Moped wieder zusammenbauen konnte (die Kickstartersperrklinke war gebrochen. Ein Stück davon blockierte die Schaltung und ich musste die Kiste zerlegen). Nachdem nun alles zusammen war, das Auto und der Hänger gepackt waren, ging es erst mal 8h lang in Richtung Norden. Nach der Ankunft so gegen 1 Nachts haben mein Kollege Peter und ich erst mal einen Schlummertrunk zu uns genommen und es uns dann in unseren Schlafsäcken gemütlich gemacht.
1. Tag
Als erstes haben wir mal die Mopeds vom Hänger geholt, noch schnell
neue Bremsbeläge montiert (OK, wir sind schlecht vorbereitet angekommen) und dann die
ersten Bekanntschaften geknüpft. Kurz darauf trafen wir uns alle im Schulungsraum zum gemeinsamen Frühstück. Nun konnte sich jeder bekannt machen und so seine bisherigen Erfahrungen und Ziele der Gemeinschaft mitteilen. Nachdem nun das Eis gebrochen war ging es zum theoretischen Unterricht, den Dirk von Zitzewitz abgehalten hat (ab diesem Jahr ist natürlich die Suzuki DR-Z 400 das beste Moped ;-)). Hierbei ging es 1. Mal darum wie sich jeder auf dem Kurs zu verhalten hat und was er wo bei wem bekommen kann oder wer in welcher Privatunterkunft untergebracht ist. |
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Nach dieser kurzen Einführung besprachen wir, wie wir unser Moped
auf uns einzustellen und auch auf einen Wettkampf bzw. auf geringeren Verschleiß
vorzubereiten haben. Auch war bei dem Kurs Friedrich Wolters, ein Redakteur der u.a. für
die MCE schreibt, anwesend. Er schreibt einen Bericht über den Kursablauf und machte
schon im Theorieunterricht durch seine fachliche Kompetenz auf sich aufmerksam. Er hat mir
dann freundlicherweise die Bilder zur Verfügung gestellt, die in diesem Text zu finden
sind. In der "Mittagspause" hatten wir dann alle die Gelegenheit die neuen Erkenntnisse auf unser Moped umzumünzen (stimmen die Hebel, ist das Fahrwerk richtig eingestellt, die Lenkerposition richtig,....). Nach der Pause wurden die Mopeds von Dirk von Zitzewitz (1. Instruktor) und Sascha Eckert (2. Instruktor) kontrolliert. Jetzt ging es dann endlich auf die 500m entfernte MX-Strecke. Dort angekommen konnten wir alle erst mal 2-3 Runden auf dem kompletten Kurs fahren um uns mal etwas warm zu fahren. Leider kam bereits in der 2. Kurve für einen von uns das aus. Er hatte sich überschätzt und ist beim Einfahren in eine Kurve gerade aus gegen einen der wenigen Bäume gefahren und hat sich ein Bein verletzt. Es war keine schwere Verletzung, es hat aber gereicht, daß er den Kurs nicht auf dem Moped beenden konnte. |
Nachdem wir nun alle (bis auf einen) den Kurs kannengelernt
haben,
sind wir erst mal auf einem flachen mit "Verkehrsleithütchen" abgesteckten Kurs
gefahren. Hier sollten wir erst mal fahren wie wir wollten, dann alles im Stehen, dann
alles im Sitzen. Nach jeder Fahrt wurde erörtert was an der jeweiligen Fahrtechnik gut
und was schlecht ist. Nachdem die Instruktoren (Dirk und Sascha) nun einen Überblick über die fahrerischen Qualitäten der Teilnehmer bekommen hatten wurden wir in 2 Gruppen aufgeteilt. Da ich nicht zum ersten Mal bei einem Lehrgang teilgenommen hatte wurde ich der schnelleren Gruppe zugeteilt. Wir fuhren dann mit Sascha zu einem kleinen Sprung, wo Sascha uns die richtige Sprungtechnik erst mal theoretisch erklärte, und es dann eindrucksvoll demonstrierte, wie man selbst an einer rundlichen Kante, wo nur 2 aus unserer Gruppe überhaupt abgehoben haben, 6m weit springen kann. Man mußte sich eigentlich nur mal anschauen, wie Sascha auf dem Moped sitzt und wie dann einer von "uns" über die Kante fuhr und schon wurde einem klar, was man falsch macht..... Wir brachten kein Spannung auf das Moped, hielten das Gas nicht bis oben hin, wir prügelten das Moped nicht zum Berg sondern waren nur Mitfahrer,.....Sascha hat dann jedem einzelnen von uns noch mal gesagt, was wir speziell falsch machten. Bei dem nächsten Turn hat es dann schon besser geklappt. |
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Jetzt endlich konnten wir das gerade Erlernte an einer
"richtigen" Kante ausprobieren. Das hat dann schon Laune gemacht, wenn man
merkte, welchen Unterschied es in der Weite macht, ob ich auf dem letzten Meter das Gas
voll offen habe oder einfach zu mache. Die Geschwindigkeit ist wohl in etwa die
Gleiche.... aber die Weite!!!! (Ich habe nur einmal das Gas voll offen
gelassen....haua,haua,ha ;-)) Nun da wir alle heiß auf mehr waren war der Tag leider schon fast zu Ende. Wir konnten noch 2-3 freie Runden fahren und dann ging es auch schon wieder zurück zum Laden, wo der Hochdruckreiniger schon in Dauerbeschlag war. So konnte mein Moped nicht strahlend und funkelnd wie so manch anderes Mopeds in die Garage geschoben werden. Nachdem wir uns nun die schweißdurchnässten Kleider vom Leib gerissen hatten und etwas frisch gemacht hatten ging es zum organisierten Abendessen. Man glaubt gar nicht wie gut so ein Essen nach einem solchen Tag schmecken kann. Nach dem Essen ging es dann wieder zurück zu BvZ. Auf dem Parkplatz mußte man dann natürlich noch die neuen Bekanntschaften pflegen, und den Tag mit reichlich Bier, Korn, selbstgemachtem Baileys (vielen Dank an Bernie und Manfred :-)) und reichlich Benzingesprächen beenden. |
2. Tag
Nachdem der Wecker um 7:00 Uhr MORGENS
geklingelt hat habe ich mir als erstes vorgenommen am Abend nicht mehr so lange und so
viel zu trinken. Nachdem mein Kollege Peter und ich uns erst mal selbst bemitleidet haben
ging es zum morgendlichen Frühsport. Nachdem wir sportlich bekleidet nach draußen gingen fiel uns auf, daß es wohl direkt nachdem wir zu Bett gingen bis zum Zeitpunkt der Aufstehens (also etwa 6h) Hunde und Katzen geregnet hat. Alles war schon gut aufgeweicht. Das versprach viel Spaß für den Tag. Aber als erstes wollten wir ja mal etwas für die Fitness tun. Also gingen die Radfahrer mit Dirk auf Tour und wir Jogger gingen mit Sascha auf einen kleinen Erkundungstrip. Was ein wenig Frühsport doch ausmacht. Mein Kopf war wieder klar und die Müdigkeit war auch wie weggeblasen. Wir sind dann auch pünktlich zum erneuten Regen zum Frühstücksraum gekommen. Während des Frühstücks hat es dann noch mal begonnen heftigst zu regnen, was uns dazu veranlasste, am Morgen noch etwas auf die Theorie des Fahrens einzugehen. Als dann nach Mittag der Regen immer noch nicht nachgelassen hat, haben wir uns dazu entschlossen dem Regen zum Trotz doch auf die Strecke zu fahren.
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Nach dem erneut guten Essen sind wir dann wieder auf dem Parkplatz gelandet und haben noch schnell die Mopeds 0815 mäßig gereinigt und neue Beläge eingesetzt. Nun hatten wir aber immer noch 2 Kästen Bier auf dem Hänger stehen und Manfred und Berni hatten auch an Ihre Bekannten gedacht und lieber etwas mehr mitgebracht ;-). Die Runde wurde schnell etwas größer und es gab wieder viele Erfahrungen auszutauschen (wer hat bei welchem Rennen teilgenommen, bist Du da schon mal gewesen, wie komme ich zu meinem 1. Rennen,....) |
3. Tag
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Nachdem der Wecker um 7:00 Uhr MORGENS geklingelt hat habe ich mir
als erstes vorgenommen am Abend nicht mehr so lange und so viel zu trinken. Nachdem mein
Kollege Peter und ich uns erst mal selbst bemitleidet haben ging es zum morgendlichen
Frühsport. Heute hat der Frühsport zum Glück den selben Effekt als am Vortag (ich glaube deshalb gibt es Ihn überhaupt nur). Nach dem Frühstück ging es dann gleich auf die Piste. Heute hat uns wieder Sascha das Buch des Mopedfahrens eröffnet. Als erstes hatten wir wieder Sprungtraining auf dem Programm. Wir alle waren voller Ehrgeiz nun mal etwas beherzter und besser zu springen. Ihr hättet mal meinen Freudenschrei hören sollen als ich auf der Abfahrt des großen Tables gelandet bin. Das war ein echt tolles Gefühl (wurde später aber wieder ins rechte Licht gerückt als Sascha in unserer Trinkpause 10 kleine Runden um diesen Table gefahren ist und bei jeder Runde ein anderes Kunststück auf dem Table vorgeführt hat). Danach sind wir an eine stark überhöhte Kurve gefahren, deren Ausgang erst gerade war und dann in einer leichten Linkskurve den Berg hoch ging. |
Hier konnte man auch wieder feststellen was das Auge für die
richtige Spur an Geschwindigkeit bringen kann. Auch hier hat uns Sascha erst mal so fahren
lassen wie wir wollen und uns dann auf den einen oder anderen Fehler hingewiesen und uns
eine bessere Spur gezeigt. Nach seiner Vorführung machten wir als Erstes wieder den Mund
zu und versuchten es Sascha gleich zu tun. Nach dem Mittagsessen zeigte uns Dirk wie man einen Reifen mit Handhebeln wechselt. Ich traute meinen Augen nicht. Dirk hat innerhalb von etwa 15min den Reifen gewechselt. Dabei hat er erst erklärt was er machen muß und einige Male den Mantel wieder von der Felge gezogen. |
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Frei nach dem Motto... wenn ich das vorher nicht beachtet habe wird
der Schlauch so in der Felge sitzen usw. Auch so kleine Zwischensätze wie "wenn ich
auf dieser Seite beginne werde ich mir möglicherweise später die Hände an dem Kettenrad
blutigschlagen (ich blickte gleich nickend auf meine Handrücken), oder wenn ich einen
Hebel in die Rückseite stecke habe ich viel Platz um das Ventil in das Loch zu bringen
(jaja darüber habe ich mich auch schon geärgert, daß da so wenig Platz ist....). Ich
habe zu Hause bei mir immer so etwa 1h benötigt bis das Rad wieder in der Felge war (nach
meiner Frage antwortete Dirk, daß er es schon in 4min. geschafft hat!). Am Mittag sind wir
dann wieder auf die Strecke gefahren und haben noch 3 weitere Sektionen abgefahren mit dem
Schwerpunkt auf Kurventechnik. Am Abend wieder das gleiche Spiel... Essen, PARKPLATZ (da wir wußten, daß es der letzte Abend ist, und da das Bier noch nicht ganz alle war, machten wir eine Stunde länger...). |
4.Tag
Nach dem frühen Aufstehen haben wir heute ohne Frühsport das
Frühstück zu uns genommen. Danach ging es dann gleich zur Strecke..... für die
anderen.... Ich mußte feststellen, daß die neu verbaute Sperrklinke gleich wieder
gebrochen war und somit der Tag für mich gelaufen war. Darum kann ich nicht viel zum
4. Tag sagen, da ich mit meinem Moped beschäftigt war. Nachdem ich gesehen habe, daß es
wieder die Klinke ist (war wohl ein Materialfehler) bin ich dann als Zuschauer zur Strecke
gefahren worden. Sie haben sich für diesen Tag ein paar neue Sektionen einfallen lassen,
die ich wohl erst nächstes Jahr fahren werde! Ich konnte kurz vor Schluß noch eine 200er EGS Probe fahren und die 400EXC einer Teilnehmerin (danke Katrin). Das wird für mich am Ende des Jahres eine schwere Entscheidung werden, welches der beiden Mopeds ich mir wohl kaufen werde. Fest steht auf jeden Fall, daß meine 380er für mich zu stark ist. Mit den "kleinen" Teilen kann ich viel mehr Druck ohne Angst machen.... Also im Endeffekt wohl schneller und vor allem länger schnell fahren. Am Ende gab es noch eine Abschlußbesprechung in der wir uns alle aussprechen und neue Anregungen zum Kurs geben konnten. Alles in allem ein toller URLAUB. |
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Ich habe viel gelernt... nicht nur daß man auch mit einer TT schnell fahren kann, oder daß man auch eine Enduro zum funkeln bringen kann, oder daß manche Mopeds schlecht anspringen, oder daß man mit jemand Duschen kann obwohl man alleine in der Dusche ist, oder daß 2 Kästen Bier für 2 Leute und 3 Nächte recht viel sind, oder daß man nicht gegen einen Baum fahren soll, oder daß die Sperrklinke meines Mopeds nicht das stabilste Teil ist, oder daß man auch mit etwa 160cm Länge auf eine LC4 passt (sich die aber Aufladen lassen muß), oder daß BMWs ohne Schlüssel recht schlecht zu öffnen sind, oder daß man das Federbein einer LC4 ausbauen muß wenn die Federvorspannungsschrauben zu fest zu sind, oder daß im Schlamm Sinterbeläge besser sind, oder daß Redakteure viel Wissen über Mopeds haben, oder daß man auch als Sanitäter Wunden am Kinn haben kann, oder daß die weitesten Sprünge nicht unbedingt von den Jüngsten gesprungen werden, oder daß man Reifen auch von Hand gewechselt 4 min Später wieder einbauen kann, oder daß man während einem Sprung auch vom Moped ab- und wieder aufsteigen kann, oder daß Pylonen eigentlich Verkehrsleithütchen heißen, oder daß nicht jeder Lufi zu seinem Luftfilter sagt, oder daß Dirk super Wissen vermitteln kann, oder daß auch Korn gut schmecken kann, oder daß man auch mit einem Handy ins Internet kann, oder daß manche am Moped ein LenkRADschloß haben, oder daß man auf keinem Gruppenbild zu sehen ist wenn man am Moped schraubt, oder daß Sascha ein echt sympathischer Typ ist von dem man hoffentlich noch viel hören wird, oder daß wir alle einfach nur eine tolle Zeit hatten und ich bestimmt nächstes Jahr wieder komme. - nach diesem Bericht bekomme ich bestimmt auch ein paar Prozente ;-) |
mfg
Michael
P.S. Seit dem hält die Sperrklinke.